Wir wagen es. Wir verleihen das höchste deutsche Prädikat:
„Da kann man nicht meckern!“
Was habt ihr doch geliefert! Und was habt ihr uns bewiesen, dass jede Sekunde der einjährigen Planung, der abertausenden ehrenamtlichen Stunden von über 150 Menschen, letztlich wohl verwendete Lebenszeit waren.
Ganz im Ernst: Wir sind außer uns und zutiefst bewegt und stellen uns die Frage: Warum haben wir noch immer Gänsehaut vom GLACIS OPEN AIR 2021?
Gänsehaut kommt leicht von Kälte und Nässe und etwas rau war ja mindestens der Samstagabend. Aber Kälte-Gänsehaut hält sich nicht länger als die Kälte selbst. Es muss also einen anderen Grund geben. Gefahr laufend in der esoterischen Schublade zu landen, vermuten wir mal, dass — neben den insgesamt rund 5000 Gäst:innen — die Anwesenheit zweier Geister eine wichtige Rolle gespielt haben könnte. Zum einen wütete der Tanzgeist nicht zu knapp vor den sieben Bühnen.
Er darf erst seit Kurzem wieder spuken und war die Trockenübungen in den Lockdown-Wohnzimmern sichtlich leid. Ebenso allgegenwärtig war offensichtlich der Kampfgeist, denn es macht wohl einfach Spaß, gemeinsam zu trotzen: trotzen den vielen Monaten Virus-Tristesse und monotoner Fadheit, trotzen dem garstigen Wetterbericht, dem wir um ein Haar eine Absage des Open Airs zu verdanken gehabt hätten. Doch zum Glück wollten wir lieber trotzen. Als dann kurz vor Schluss am „Hang zum Klang“ MAVI PHOENIX uns wilde Meute richtig einheizte, entzündete der späte Regen nur unsere „Jetzt erst recht!“-Flamme, denn wir sind nicht aus Zucker, wir sind aus Musik! AA HU! Japp, immer noch Gänsehaut.
Nun betrachten wir noch kurz das Open Air auf zwei Ebenen: Das große Ganze, das seid ihr, wir, die helfenden Hände, die Musiker:innen, Künstler:innen, all die Menschen, die gar nicht abwarten konnten, was dann so schnell wieder vorbei war: das erste GLACIS OPEN AIR. Nur durch und für uns alle findet es statt.
Ebene zwei: Unsere gute, alte Magdeburger Volksstimme pustet in die Überschrift des Nachberichts direkt „Seifenblasen“ und trifft mit dieser Einschätzung vielleicht den Nagel auf den Kopf. Denn mit genau solchen Details — Seifenblasen, Slacklines, Straßenkreide und bunten Wimpeln — entstehen der Charakter einer Veranstaltung, ihr Look und ihre Identität. Die Menschen hauchen alldem dann das Leben ein.
Danke
allen kreativen Schöngeistern (die dritte Gespenster-Gattung im Bunde), die ihr aus einer Vision Wirklichkeit geschaffen habt!
Danke
allen Kollektiv-Mitgliedern! Ihr gebt einander Grund, diese Stadt zu lieben und zu ehren, auf dass kein Wegzug uns mehr scheidet.
Danke
allen Helfer:innen! Euer Engagement ist unser Fundament, um so ein Riesending überhaupt durchzuziehen.
Danke
allen Gäst:innen! Das gilt insbesondere für all jene, die die Künstler:innen über die Hutkasse (digital als auch analog) mit finanzieller Unterstützung bedacht haben.
Danke
den Sponsor:innen und Förder:innen. Ohne eure großzügige Unterstützung wäre ein freies Ein-Tages-Showcase-Open-Air unmöglich. Schön, dass ihr wisst, dass Investitionen in das gesellschaftliche, kulturelle Miteinander niemals ein Verlustgeschäft sind. Wir freuen uns, euch auch im nächsten Jahr mit besten Empfehlungen unseren Förderantrag zukommen zu lassen.